Brückenwaage in Kerschbaum

Brückenwaage in Kerschbaum.

In früheren Zeiten gingen Viehhändler und Fleischer noch von Haus zu Haus um das benötigte Vieh zur Schlachtung oder Nutzung direkt vom Bauern zu kaufen. Dabei wurde das Vieh meist „überhapps“ gekauft, das heißt: das Gewicht der Tiere wurde beim Kauf geschätzt und danach bezahlt, was oft zum großen Nachteil der Bauern geschah. Viele Bauern sahen als einzige Möglichkeit zu ihrem Geld zu kommen, indem sie den Tieren viel zu fressen gaben, bevor sie der Fleischer holte. Der fluchte auch wieder, wenn er solche angefütterte Tiere abholen musste. Im Jahre 1931 kaufte daher die Agrargemeinschaft Kerschbaum eine Brückenwaage, und das Waagehaus wurde südlich vom Traxlerhaus in Kerschbaum 5 neben der damaligen Bundesstraße errichtet.

Von nun an konnten Tiere und Fuhrwerke gewogen werden. Beeidete Wiegemeister waren Herr Sitz (Traxler) Kerschbaum 5 und Herr Auer Franz, Schneidermeister, Kerschbaum 48. Die ganze Anschaffung kostete 672 Schilling und 43 Groschen.
Mit der Totvermarktung der Tiere verlor die Waage ihre Bedeutung und wurde im Jahre 1972 abgetragen.

Auch in Summerau und in Rainbach gab es Brückenwaagen.

Kerschbaum
1931
Verfasser

Karl Leitner (1941-2020), Kerschbaum 1, 4261 Rainbach i. M.

Info

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