Ochsen als Zugtiere

Ochsen als Zugtiere.

Bis wir 1954 Pferde bekamen, hatten wir vier Ochsen als Zugtiere. Jedes Jahr wurden zwei Jungochsen („Schnidei“) abgerichtet, die das erste Jahr nur bedingt einsetzbar waren, da sie ja noch zu jung für einen Dauereinsatz waren. Die ältesten Ochsen wurden ab Herbst gemästet und im Winter verkauft. Das Abrichten war für Mensch und Tier immer ein „Hallo“. Die Jungtiere wurden in dem Zaumzeug widerwillig und bockig. So kam es, dass die Tiere oft mit Abrichter und Wagen über Feld und Flur galoppierten, bis der Abrichter ihrer wieder Herr wurde. Früher oder später mussten sie sich aber dem Willen der Menschen beugen. So manches Tier aber blieb sein Leben lang widerwillig. So hatten wir zwei Ochsen, die Punkt vier Uhr Feierabend machten. Wenn ich oft als 12, 13-Jähriger ackern musste, machten besagte Ochsen das öfters, worüber ich überhaupt nicht böse war, denn es war eine schöne Ausrede zum Feierabend machen.

Kerschbaum
1953
Fotos
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Frau Stumbauer "Jank" mit ihren zwei Ochsen als Zugtiere - Bildleihgeberin: Katharina Janko, Fichtenstraße, 4020 Linz
Verfasser

Karl Leitner (1941-2020), Kerschbaum 1, 4261 Rainbach i. M.

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