Der erste Mähdrescher in Kerschbaum

Der erste Mähdrescher in Kerschbaum.

Bei uns in Kerschbaum wurde ab 1966 das Getreide mit den Mähdreschern geerntet. Dies war erst nach der Fertigstellung der Drainagen möglich, da vorher größere Maschinen in den nassen Feldern nicht arbeiten konnten. Bei uns fuhren der P. Hans und Herr Sch. mit ihrem gemeinsamen Drescher. Es war ein Massey-Ferguson mit einem VW Motor mit 28 PS und 2,2 m Schnittbreite (die heutigen Drescher haben weit mehr PS und eine viel größere Schnittbreite). Der VW-Benzinmotor fing in regelmäßigen Abständen zu brennen an, da ja auf den häufig überhitzten Motor Staub und Strohreste fielen. Mit einem dafür extra bereit liegendem Hut wurde das Feuer immer wieder ausgeschlagen, bis es einmal doch nicht mehr gelang und der Drescher total abbrannte.

Dieser Drescher war ein so genannter Absackler. Man musste bei einer Vorrichtung Säcke befestigen und wenn sie voll waren wechseln. Der volle Sack wurde auf das Feld geworfen. Am Abend wurden alle Säcke mit dem Traktor und Anhänger gesammelt und nach Haus gebracht. Hier wurden sie in den Getreidekasten getragen, wo das Getreide gelagert wurde. Da ein Sack öfters ein Gewicht bis zu 80 Kilo hatte, war das eine richtige Schinderei.

Damals hielt man so ein Mähdrescher für ein Ungetüm. Würde man ihn zu einen heutigen Drescher stellen, wäre es so als würde man ein Ferkel zu Mutterau stellen.

Kerschbaum
1966
Verfasser

Karl Leitner (1941-2020), Kerschbaum 1, 4261 Rainbach i. M.

Info

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