Neue Orgel

Neue Orgel.

"Kirchliches (Neue Orgel.) Das nahgelegene Rainbach verdankt dem Kunstsinne seines früheren Pfarrers Gottfried Fischer und der großen Opferwilligkeit der Pfarrgemeinde die stylgerechte innere Erneuerung der gothischen Kirche. Nun ist auch die alte, 1775 von Richter in Freistadt erbaute Orgel mit der stillosen schwarzen Umhüllung entfernt und eine neue Orgel mit gothischem Gehäuse vom Orgelbauer Johann Lachmayr in Urfahr aufgestellt worden. Am 1. Mai Nachmittag fand die Orgelweihe und Orgelprobe statt. Die Kirche konnte die Menge der Gläubigen, welche zu dieser seltenen Feier herbeigeströmt warebm kaum fassen. Der hochwürdige Herr Dechant Bauer verherrlichte dieses Fest durch eine vorzügliche Festpredigt, nahm unter Assistenz mehrerer Priester die kirchliche Weihe der neuen Orgel vor und hielt die feierliche erste Maiandacht, welcher die Orgelprobe folgte.
Es sei nur einfach erwähnt, dass „das Werk den Meister lobte“: den Meister im Orgelspiele, Herrn Domorganisten Karl Waldeck von Linz, welcher in einstündigem, prachtvollen Spiele die Stärke und Fülle und Zartheit des Klanges der mit zwei Manualen und dreizehn klingenden Registern ausgestatteten Orgel zur vollendeten Geltung brachte; - den Meister im Orgelbaue, Herrn Jophann Lachmayr von Urfahr, welcher durch dieses sein neuestes Werk in Rainbach sein Ruf als tüchtiger Orgelbauer bewährt und befestiget hat." (1)

Dieser Artikel wurde im Online-Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek gefunden.
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Die Rainbacher Kirchenorgeln im Laufe der Zeit:
„Die erste Orgel, über die schriftliche Aufzeichnungen im Pfarrarchiv vorhanden sind, baute der Orgelmacher Hanß Jakob Kerber aus Unterhaid. Das Aufstelldatum ist unbekannt, jedoch kann man lesen, dass 1650 für dieses neue Orgelwerk eine Kornsammlung gehalten wurde und das „Orgelkorn“ den Erlös von 51 Gulden erbrachte.

Die nächste Orgel wurde unter Pfarrer Johann Georg Kirchmayr angeschafft. 1775 wurde das „Dreiviertelwerk“ vom Orgelbaumeister Franz Richter aus Freistadt aufgestellt. Diese Orgel musste 1857 repariert werden. 1859 folgte eine weitere Reparatur, bei der Justl den Orgeltisch der aus 9 Registern bestehenden Orgel im Chorraum zurücksetzte. Eine weitere Orgelreparatur, die 1869 von Anton Hammel durchgeführt wurde, kostete 130 Gulden.

Am 2. Mai 1890 gab es wieder eine festliche Orgelweihe (Hier veröffentlichter Zeitungsartikel berichtet davon)

Im Zuge des Zubaues zur Kirche 1970 wurde die Empore umgestaltet. Die Orgel, die bis zu diesem Zeitpunkt auf der Südseite der Empore stand, wurde dabei erstmals abgebaut und auf der Nordseite etwas weiter vorne aufgestellt. Dabei litt der Zustand der Orgel und verschlechterte sich in den folgenden Jahren weiter. Pfeifen mussten ausgewechselt werden. Das Pedal war sehr schlecht und bedurfte einer Reparatur. Die Behebung der Schäden hätte zwischen 500.000 und 600.000 Schilling gekostet. So überlegte man, ob nicht eine Neuanschaffung sinnvoller wäre. Die Diözese Linz als Aufsichtsbehörde der Pfarre war auch der Meinung, dass für die Rainbacher Kirche eine neue Orgel angeschafft werden sollte. Am Sonntag, 13. August 1989 wurde die Orgel im Rahmen der Gottesdienste von Dr. Rupert Gottfried Frieberger zum ersten Mal vorgestellt und am folgenden Tag von Diözesanbischof Maximilian Aichern geweiht." (2)

Fotos
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Linzer Volksblatt vom 15.5.1890
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Linzer Volksblatt vom 15.5.1890
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Lachmayr-Orgel von 1890 (Gehäuse mit neugotischem Rankwerk bis 1969) - Foto: Pfarrarchiv Rainbach i. M.
Verfasser

Gefunden von Helmut Knogler, Labacher Straße 9, 4261 Rainbach i. M. im
(1) Linzer Volksblatt vom 15.5.1890
und den Artikel in die heutige übliche Schrift transkribiert.
(2) Buch "Vom Gleisdreieck bis zur Dorfglocke"

Info

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