Deutsch Hörschlag - Grenze.
Die Ortschaft Deutsch Hörschlag hat sich über die Jahrzehnte gleich verändert, wie andere Orte in der Gemeinde auch. Alter Bestand wurde saniert oder ersetzt und zusätzlich entstand Neues.
Durch seine geografische Lage an der Staatsgrenze war der Ort schon immer vom Handel Nord-Süd und von politischen Wirren an dieser Grenze betroffen. Und so steht unweit vom westlichen Dorfende noch heute das seinerzeitige, in der Zeit von 1920 bis 1924 errichtete, österreichische Zollhaus. Zwei Bilder davon aus den Jahren 1963 und 2025 zeigen die Veränderungen am Grenzübergang in diesen 62 Jahren. Standort für beide Aufnahmen ist auf tschechischem Gebiet, kurz vor den Grenzsteinen.
Im älteren Bild aus der Zeit um 1963 fällt als erstes die geschlossene Staatsgrenze mit einem fixen Sperrbaum zwischen dem Grenznebenstein und dem Grenzhauptstein auf. Auch die ehemalige einspurige Straße ist verwachsen und scheint unbenützt. Dieser Übergang war seit Errichtung des sogenannten „Eisernen Vorhanges“ im Jahr 1948 endgültig geschlossen. Wie damals üblich, ist der Grenzbereich weitgehend von sichtbehinderndem Baum- und Strauchbewuchs freigehalten. Vor dem Zollhaus auf österreichischer Seite sind diensthabende Zollwachebeamte erkennbar. Die Zollwacheabteilung Hörschlag hatte hier noch bis Oktober 1963 Unterkünfte und ihre Büros. Dann sollte die Abteilung nach Rainbach verlegt werden. Auch erwähnenswert, die Anhöhen hinten, Richtung dem Ort Deutsch Hörschlag, sind noch Großteils frei von Waldbestand. Hier sind noch Masten von Strom- oder Telefonleitungen zu sehen.
Im Vergleich dazu die zweite Aufnahme von 2025:
Gleich auffällig, der Grenzübergang ist jetzt wieder geöffnet, die Straße ist auf österreichischer Seite bis zur Grenze asphaltiert und kann mit Ausweichstellen gut zweispurig befahren werden. Hier auch deutlicher erkennbar, der Grenz-Hauptstein. Die Grenzsteinnummer an diesem Übergang ist III/10. Die Nummer III steht für den Bezirk Freistadt und die 10 für den Stein mit der Nummer 10 im Bezirk. Auch scheint der Übergang regelmäßig frequentiert zu werden Die Bereiche links und rechts der Straße sowie beim weiter hinten liegenden Zollhaus weisen jetzt einen üppigen Bestand an Bäumen und Sträuchern auf. Das ehemalige Zollhaus selbst wird nur noch privat genutzt. Es hat jetzt eine renovierte Außenfassade mit neuen Fenstern. Und mehrere An- und Zubauten sowie Zäune zeugen von seiner wechselreichen Geschichte. Unter anderem vom Wohnhaus, vom Wohnhaus mit Gewürzlager, mit einem Restaurant oder mit einer Hunde- und Katzenpension. Und auch auffällig, die einst so freien Anhöhen Richtung Deutsch Hörschlag haben heute einen dichten Waldbestand.

