Milchkühlhäuser im Ort Kerschbaum

Milchkühlhäuser im Ort Kerschbaum.

Ab dem Jahre 1960 wurde die von den Bauern an die Molkerei Freistadt gelieferte Milchmenge immer größer und damit die Abholung schwieriger. Nach dem Krieg wurde die Milch mit Pferdefuhrwerken am frühen Morgen zur Molkerei gebracht und die immer größer werdenden Milchmengen wurden später mit LKWs auch am Tage abgeholt. Diese Verzögerungen verursachten wieder Probleme mit der Milchkühlung auf dem Bauernhof. Im Jahr 1964 wurde in Kerschbaum mit dem Bau von vier Milchkühlhäusern auf Grund von „sanftem Druck“ von der Molkerei und der Landwirtschaftskammer begonnen. Sockel und Kühlwanne aus Beton wurden durch Robot der Mitglieder erbaut. Eiswassererzeuger und Fertigteilhaus wurden von einer Firma geliefert und erbaut. Ein gutes Geschäft für die Firma.

Man erklärte den Bauern, dass man die Kannen nur in das Eiswasser stellen bräuchte, alles andere mache der Eiswassererzeuger. Der Kühlerfolg war „enorm“. Man ging nach Hause in der Meinung, dass die Milch gut gekühlt wird. Das war ein Irrtum, denn zwei Tage danach bekamen alle die verdorbene Milch zurück. Es bildete sich auf der Oberfläche der Milchkanne eine Fettablagerung, die die Wärmeabgabe verhindert hat. Erst nach einiger Zeit kamen die Landwirte zur Erkenntnis, dass man die Milch umrühren muss um eine gute Kühlung zu erlangen.

Nach einigen Jahren kauften die Bauern Hofkühlanlagen. Somit wurden die Milchkühlhäuser überflüssig und geschlossen.

Die Milchkühlhäuser und Sammelplätze hatten auch etwas Gutes. Sie hatten sich zu Orten mit regem „Gedankenaustausch“ entwickelt.

Kerschbaum
1964
Fotos
ke-milchkuhlhaus.jpg
rechts: Milchkühlhaus in Kerschbaum Unterort - Bildleihgeber: Karl Leitner, Kerschbaum 1
Verfasser

Karl Leitner (1941-2020), Kerschbaum 1, 4261 Rainbach i. M.

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